Autoren
Abstract
In dieser Studie werden makroökonomische Faktoren, die dazu geeignet sind, die erwarteten Aktienrenditen am deutschen Kapitalmarkt im Zeitraum von 1974 bis 2002 zu erklären, identifiziert und analysiert. Dazu werden die Risikoprämien zunächst mit einem statischen Modellansatz über den gesamten Untersuchungszeitraum geschätzt. Dabei ergeben sich nur wenige Hinweise auf signifikante Risikoprämien. Dagegen kann auf Basis von gleitenden Schätzungen ein bedeutender Anteil signifikanter Risikoprämien im Zeitablauf dokumentiert werden. Insbesondere für drei makroökonomische Faktoren ergeben sich plausible Ausprägungen der Risikoprämien im Zeitablauf. Auch kann für die meisten Risikoprämien ein substantieller Beitrag zur Erklärung der erwarteten Rendite aufgezeigt werden. Dagegen weisen die Risikoprämien für den Residualmarktfaktor nur einen geringen Anteil signifikanter Schätzer auf. Dieses Ergebnis kann als Hinweis darauf interpretiert werden, dass die makroökonomischen Faktoren für die Erwartungsbildung am Aktienmarkt eine vorrangige Bedeutung haben und dadurch den Marktfaktor substituieren. Die Bedeutung und die Vorzeichen der Risikoprämien sind im Zeitablauf Schwankungen unterworfen, jedoch ist die Mehrzahl der Ausprägungen ökonomisch plausibel und kongruent mit den Ergebnissen aus anderen empirischen Untersuchungen. Zusätzlich zeigt sich, dass die Ergebnisse von der verwendeten Methode zur Erwartungsspezifikation abhängen. In diesem Zusammenhang kommen die Risikoprämienschätzungen auf Basis des VAR- und der ARIMA-Modelle jedoch zu ähnlichen Ergebnissen.
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